Hannelore-Kraft-Tag in Dinslaken und Sterkrade

Einen Sonntag lang konnte Stefan Zimkeit die Ministerpräsidentin in seinem Wahlkreis begrüßen. Schon früh morgens kam Hannelore Kraft in die Wassermühle nach Dinslaken-Hiesfeld, um mit Vereinen, Schulen und Kindergärten über das Ehrenamt zu sprechen. „Das Engagement der Ehrenamtlichen macht das Leben in einem Stadtteil aus“, betonte der SPD-Landtagskandidat Stefan Zimkeit in seiner Begrüßung.

Kraft stimmte ihm zu: „Wir brauchen Menschen, die helfen und sich einsetzen, wir brauchen das Ehrenamt.“ Sie wolle eine „Integration und gleiche Chancen für alle Kinder“. Dazu seien Investitionen in die Kitas und die offenen Ganztagsgrundschulen eine vordringliche Aufgabe, unterstrichen Zimkeit und Kraft gleichermaßen.

Besonders wichtig sei die Nachwuchsarbeit der Vereine, sagte Hannelore Kraft. Es sei ihr bewusst, dass der offene Ganztag in der Schule und die aktive Teilnahme von Kindern und Jugendlichen an den Angeboten von Vereinen und Kirchen einen Konflikt darstellen. Kraft verlangte, dass darüber offen gesprochen wurde und bot den Vereinen den Dialog an. In der Diskussion mit den im Mühlenmuseum versammelten Vereinsvertretern sagte sie zu, sich für einen Bürokratieabbau einzusetzen, um die Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltungen und Vereinen zu erleichtern.

Deutliche Worte fand Hannelore Kraft auch bei anderen Themen, nach denen sie beim Frühstück in Hiesfeld gefragt wurde. „Das dritte Gleis und der damit verbundene Lärmschutz müssen gebaut werden“, zeigte sie Verständnis für die Bedenken wegen des zunehmenden Betuwe-Güterverkehrs. „NRW will vorfinanzieren, es fehlt allerdings die belastende Zusage des Bundes“, so Kraft.

Die Zukunft des Aluminiumherstellers Voerdal und seiner 410 Mitarbeiter läge ihr am Herzen. Die Landesregierung habe schon vor dem Insolvenzantral Hilfen angeboten, sagte Kraft. Die Strompreise seien nicht das einzige Problem des im benachbarten Voerde befindlichen Alu-Werks – „aber mehr sage ich dazu öffentlich nicht“. Die Energiewende böte „Riesenchancen für die Industrie“, stellte Kraft fest, gleichzeitig kritisierte sie die Bundesregierung für den fehlenden „Masterplan“ zur Energiepolitik.

Nach ihren Gesprächen in Hiesfeld fuhr Hannelore Kraft ins benachbarte Oberhausen-Schmachtendorf zum dortige Sängerfrühschoppen. Auch hier betonte sie die Bedeutung des Ehrenamtes für den Zusammenhalt der Gesellschaft. „Das ist die Stärke unseres Landes, ein Miteinander, das auch in der Tradition des Bergbaus fußt“, sagte die SPD-Landesvorsitzende den dort versammelten Chören.

Am Nachmittag ging es zum großen Festumzug aus Anlass des 250-jährigen Jubiläums von Schmachtendorf. Gemeinsam mit Stefan Zimkeit, Oberbürgermeister Klaus Wehling und SPD-Fraktionschef Wolfgang Große Brömer bestieg Hannelore Kraft eine weiße Kutsche und ließ sich von den mehreren 10.000 Zuschauern am Straßenrand feiern.