Cafe Komm

Protest gegen die Schließung von Arbeitslosenzentren

Stefan Zimkeit protestiert gegen das von NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann (CDU) angekündigte Aus für die Arbeitslosenzentren in NRW. Davon wären in Dinslaken das „Café Komm“ der Diakonie und in Oberhausen die Ruhrwerkstatt und das Arbeitslosenzentrum „Kontakt e.V.“ in Sterkrade betroffen.

Die Auswirkungen auf die Erwerbslosenberatungsstelle der Starthilfe in Altenberg seien noch nicht abzusehen, so Zimkeit. Mit der Streichung dieser Gelder durch die NRW-Landesregierung würden wichtige Angebot für Arbeitslose wegfallen. „Besonders für Langzeitarbeitslose sind sie als Begegnungs- und Beratungsstellen unverzichtbar“, sagt der SPD-Finanzexperte, der das „Café Komm“ noch vor wenigen Tagen besucht hatte und sich von der Notwendigkeit dieses Angebotes überzeugen konnte.

Stefan Zimkeit, Alexandra Schwedtmann, Gerd Lorenz, Nicole Mering und Sarah Köster im Arbeitslosenzentrum Café Komm.

Laumanns Plan untergrabe alle Anstrengungen, auch diejenigen wieder an den Arbeitsmarkt heranzuführen, die schon langen keinen Job mehr haben. „Diese Menschen benötigen nicht nur Beratung, sondern sehr viel individuelle Unterstützung“, so Zimkeit. „Die Arbeitslosenzentren haben diese organisieren können, weil sie auf ein umfassendes Netzwerk von Hilfeleistungen zurückgreifen.“ Gerade das „Café Komm“ mit seinen Verknüpfungen zu anderen Beratungsstellen und Angeboten sei hierfür ein besonders gutes Beispiel.

Dazu gehöre auch der soziale Arbeitsmarkt, der langzeitarbeitslosen Menschen eine neue Beschäftigungschance gibt, berichteten die Diakonie-Geschäftsführerinnen Alexandra Schwedtmann und Nicole Mehring dem Landtagsabgeordneten Zimkeit. Zirka 40 Jobs bieten die verschiedenen Einrichtungen des evangelischen Kirchenkreises Dinslaken im sozialen Arbeitsmarkt an. Die Stellen seien unter anderem in Kitas und Beratungseinrichtungen geschaffen worden, berichtete Schwedtmann. „Das Programm ist erst im Januar gestartet und ist hier in Dinslaken schon sehr weit fortgeschritten“, lobte Stefan Zimkeit das große Engagement, langzeitarbeitslose Menschen in eine Beschäftigung zu bringen. Mit dem verbindlichen Coaching, das in Dinslaken vom Jobcenter durchgeführt wird, bekämen auch diejenigen eine Chance, die aus unterschiedlichsten Gründen über einen sehr langen Zeitraum erwerbslos sind.

„Wir haben jahrelange Erfahrung in der sozialen Arbeit“, erläuterte Mehring die Motivation der Diakonie, die deswegen ein sehr breites Beratungs- und Hilfsangebot vorhält. Entscheidend sei es, die Familien der Hilfesuchenden als Ganzes zu sehen. Oft gehe es gleichermaßen um Verschuldung, Arbeit und Freizeit. „Wir dürfen nicht die Mutter mit ihren Sorgen alleine sehen, ohne den Sohn in den Blick zu nehmen“, nannte Nicole Mehring ein Beispiel. Die Diakonie leiste sehr viel psychosoziale Beratung, ergänzte Alexandra Schwedtmann. „Eigentlich entlasten wir die Krankenkassen“, sagte die Geschäftsführerin und forderte eine bessere finanzielle Ausstattung der Tätigkeiten.

Bei einem kurzen Rundgang ließ sich Zimkeit das Arbeitslosenzentrum „Café Komm“ zeigen und von Gerd Lorenz und Sarah Köster die umfangreichen Angebote erläutern, die die Diakonie vorhält. „Ein großer Vorteil des Standorts am Bahnhofsplatz sind die kurzen Wege zu anderen Angeboten“, sagte Stefan Zimkeit, „beispielsweise zu der im selben Haus untergebrachten Flüchtlingsberatung und Jugendberufsagentur des Jobcenters“.

„Es ist nicht hinnehmbar, wenn die Landesregierung ausgerechnet an dieser Stelle den Rotstift zückt“, so Zimkeit. NRW-CDU und FDP hätten sich bislang auf fast keine Sparanstrengungen einigen können, nur im Etat von Sozialminister Laumann gibt es nennenswerte Kürzungen. „Und die gehen auf Kosten der Schwächsten, die sich nur schwer wehren können“, kritisiert Stefan Zimkeit und kündigt an, den Dialog mit den Betroffenen fortzusetzen.