Der Schülervertreter Liyardin Meier, der für drei Tage den Platz von Stefan Zimkeit im Landtag eingenommen hatte, traf sich nun mit ihm, um ihm von den Diskussionen im Jugendlandtag zu berichten. Meier ist Schülersprecher am Oberhausener Hans-Sachs-Berufskolleg, und gleichzeitig läuft noch seine Amtszeit als Bezirksschülersprecher im Kreis Wesel, da er zuvor eine Schule dort besucht hatte.
Ein Thema der Beratungen im Jugendlandtag war das Deutschlandticket. Dabei ging es um die Forderung, es für Studierende sowie Schülerinnen und Schüler kostenfrei zu machen. „Das ist eine Frage der Mobilitätsgerechtigkeit“, begründete Meier die Zustimmung der SPD-Fraktion im Jugendlandtag. Leider habe sich die Mehrheit dagegen entschieden. „Selbst im Umweltausschuss, dem ich angehört habe, ging es meist nur um Finanzierungsfragen.“ In der Expertenanhörung habe ein Vertreter der Deutschen Bahn argumentiert, dass das notwendige zusätzliche Zugangebot gar nicht zur Verfügung stehe. Stefan Zimkeit kann diese Argumentation nicht nachvollziehen. „So viel Extraverkehr wird gar nicht entstehen.“ Er unterstützt die Haltung von Liyardin Meier und weist auf eine Initiative der SPD im Landtag hin, nach der das Deutschlandticket bis zum 14. Lebensjahr kostenlos sein soll. „Das wäre ein sinnvoller erster Schritt, der auch finanzierbar ist.“
Meier haben die Debatten im Jugendparlament, die genauso wie im „großen Landtag“ mit Plenar-, Fraktions- und Ausschusssitzungen sowie Anhörungen von Fachleuten organisiert waren, sehr gefallen. „Was ich an nur drei Tagen gemacht habe, macht ein wirklicher Abgeordneter täglich“, sagte er und hat nun großen Respekt vor dem Politikerberuf. „Die Arbeit im Jugendlandtag war wirklich anspruchsvoll“, fand Liyardin Meier, der als Co-Vorsitzender der SPD-Jugendfraktion eine besondere Verantwortung hatte.
Zimkeit hat sich mit Meier auch über die aktuelle Schulpolitik unterhalten. Als Bezirksschülersprecher gehört er beratend dem Schulausschuss an, wo er die Belange von 60.000 Schülerinnen und Schülern im Kreis Wesel vertritt. Er fordert, insbesondere bei Schulneubauten die Betroffenen mit einzubeziehen. „Es gibt bei uns Berufskollegs, die ähneln zu sehr einem Uni-Campus und sind nicht wirklich schultauglich“, so Liyardin Meier. Er und Stefan Zimkeit hoffen, dass das neue Dinslakener Berufskolleg mehr an den Bedürfnissen der dort Lernenden und Lehrenden ausgerichtet ist. Trotz der enormen Kostensteigerungen dürfe jetzt nicht an der falschen Stelle gespart werden.
Auch als Schülersprecher des Hans-Sachs-Kollegs setzt sich Meier dafür ein, dass junge Menschen stärker an Entscheidungen beteiligt werden. Auf seine Initiative hin werde sich Anfang nächsten Jahres auch eine Bezirksschülervertretung für Oberhausen gründen, berichtete er. Das Ziel sei es, dann auch im städtischen Schulausschuss vertreten zu sein. Stefan Zimkeit begrüßte dies.

