Zusätzliche 100 Millionen Euro werde das Land trotz schwieriger Haushaltslage jährlich in die Kitas investieren, erläuterte Stefan Zimkeit die Eckpunkte zur weiteren Überarbeitung des Kinderbildungsgesetzes (Kibiz), auf die sich die rot-grüne Koalition geeinigt hat. Im Gespräch mit der Stadtelternbeiratsvorsitzenden Gloria Kaminski wies Zimkeit darauf hin, dass etwa die Hälfte des Betrages an alle Kindergärten in NRW verteilt werde.
„Die andere Hälfte soll gezielt an maximal ein Viertel der Einrichtungen gehen, die in Stadtteilen mit besonderen sozialen Herausforderungen liegen. Das Geld ist für zusätzliches Personal vorgesehen. Es kann beispielsweise für Hauswirtschaftskräfte oder Verwaltungskräfte verwendet werden, damit sich die Erzieherinnen auf die Kinder konzentrieren können“, so Stefan Zimkeit.
Gloria Kaminski, die auch eine der Vorsitzenden des Landeselternbeirates ist, plädierte für eine Ausweitung der Kita-Öffnungszeiten. „Wir können nicht bei den starren Zeiten bleiben, die unflexibel sind“, wies sie auf die Bedürfnisse hin, die beispielsweise Eltern haben, die im Einzelhandel beschäftigt sind. Zimkeit versprach, dass dies das Thema einer großen Kibiz-Reform sein werde, die Rot-Grün zunächst verschoben habe. „Gerade beim Thema Öffnungszeiten gehen die Vorstellungen von Eltern, Erzieherinnen und Erziehern, Trägern und Kommunen weit auseinander“, berichtete der Landtagsabgeordnete von Gesprächen, die er mit der Gewerkschaft Verdi und in einer Diskussionsrunde mit mehreren Kindergärten in der Osterfelder Kindertageseinrichtung „Schatzkiste“ geführt hat.
Kaminski und Zimkeit waren sich einig, dass deutlich mehr Geld in die frühe Bildung von Kindern gesteckt werden müsse. „Kitas und Kommunen werden im Landeshaushalt 2014 die Bereiche sein, für die NRW trotz notwendiger Einsparungen mehr Geld ausgeben wird. Allerdings werde das Geld für eine umfassende Reform nicht ausreichen“, weist Zimkeit auf die Schuldenbremse hin. „Die Mittel für das Betreuungsgeld sollten besser in den Kita-Ausbau gesteckt werden“, forderte Gloria Kaminski mit Blick auf die Bundesregierung.
Stefan Zimkeit kündigte an, dass ab 2014 der umstrittene Sprachtest „Defin 4“ für alle die Kinder abgeschafft werde, die einen Kindergarten besuchen. „Die zusätzliche Förderung für Kinder mit besonderen Sprachproblemen, die integriert in den Kitas stattfindet, soll ausgebaut und entsprechend finanziell unterstützt werden.
Gloria Kaminski begrüßte es, dass das überarbeitete Kibiz stärker den Bildungsauftrag der Kindertageseinrichtungen betonen soll. „Die Kitas müssen den Eltern transparent machen, wie sie Bildung verstehen und ihren Auftrag umsetzen“, trat die Elternvertreterin für mehr Partnerschaft zwischen den Einrichtungen und den Familien ein.„Das veränderte Kibiz wird voraussichtlich im Januar beschlossen und kann im August 2014 in Kraft treten“, sagte Stefan Zimkeit. „Die Hinweise aus der Praxis der Kitas sind für mich sehr wichtig, um sie in den jetzt beginnenden Beratungsprozess einzubringen“, bedankte sich der SPD-Abgeordnete für das Gespräch mit Gloria Kaminski.