Stefan Zimkeit spricht sich für eine Minderheitsregierung aus

Stefan Zimkeit hält die Ergebnisse der Sondierungsgespräche für nicht ausreichend, um damit in Koalitionsverhandlungen einzusteigen. „Mit der Union wird es nicht gelingen, ein gerechteres Steuersystem einzuführen, an dem Spitzenverdiener sich angemessen beteiligen, die willkürliche Befristung von Jobs abzuschaffen und die Zwei-Klassen-Medizin zurückzudrängen“, stellt Zimkeit fest.

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Zudem seien die Vereinbarungen zur Bildungspolitik aus NRW-Sicht unzureichend. „Das sind aber Kernforderungen sozialdemokratischer Politik“, warnt der SPD-Landtagsabgeordnete vor einem weiteren Profilverlust seiner Partei.

„Die Demokratie braucht unterscheidbare Parteien und klare Alternativen, dies kann in einer großen Koalition auf Dauer nicht funktionieren“, sieht Zimkeit Gefahren für das demokratische System, die nicht verantwortbar sind. Aus seiner Sicht braucht das Land eine starke demokratische Opposition, auch um antidemokratischen Tendenzen entgegen zu wirken. „Die Rolle der Oppositionsführung darf nicht der AfD überlassen werden.“

Deutliche Kritik übt der SPD-Finanzexperte daran, dass das Sondierungsergebnis bei der Finanzierung hauptsächlich auf stetig steigende Steuereinnahmen setzt. „Es ist befürchten, dass die inhaltlichen Ergebnisse mit den beschlossenen Maßnahmen nicht finanziert werden können“, sieht Zimkeit die Gefahr, dass viele der Versprechungen auf der Strecke bleiben.

Stefan Zimkeit räumt ein, dass das 28-seitige Sondierungsergebnis viele positive Übereinkünfte umfasst. „Das Papier kann eine gute Grundlage dafür sein, dass die SPD eine Unions-Minderheitsregierung ermöglicht“, betont Zimkeit. „Wenn der Bundestag dafür sorgt, dass Kitas weiter ausgebaut werden, Familien bei den Kindergartengebühren entlastet werden und der Rechtsanspruch auf Ganztagsgrundschulen eingeführt wird, hilft das den Menschen. SPD und CDU/CSU haben sich zudem geeinigt, eine Grundrente für diejenigen einzuführen, die jahrzehntelang gearbeitet, Kinder aufgezogen und Angehörige gepflegt haben.“

Befürchtungen, dass eine Minderheitsregierung Instabilität nach sich ziehen würde, teilt Zimkeit nicht. „Die Sondierungsgespräche haben gezeigt, dass es gerade in europapolitischen Themen einen stabilen Grundkonsens zwischen SPD und Union gibt. Das sorgt für Verlässlichkeit auch nach außen“, so der Abgeordnete.

Ein Gedanke zu „Stefan Zimkeit spricht sich für eine Minderheitsregierung aus

  1. Hesselmann, Martin

    Hallo Stefan,
    Es freut mich, dass du zu den Abgeordneten gehörst, die die GROKO mit diesen Sondierungsergebnissen für die schlechteste aller Lösungen hälst und hoffe, dass deine Überzeugung mehrheitsfähig ist.
    Da bin ich doch apomäßig auf deiner Seite und bin in deinem Sinne als Sreetworker unterwegs.

    GRuß:
    Dein Politikpauker

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