Die Zahl der unbesetzten Stellen im öffentlichen Dienst Nordrhein-Westfalens ist innerhalb von drei Jahren von knapp 13.000 auf über 15.000 Stellen angestiegen. Dies teilte das NRW-Finanzministerium auf Anfrage des Abgeordneten Stefan Zimkeit dem Landtag mit.
→ NRZ: Über 15.000 Stellen unbesetzt
An die 5500 Stellen sind allein im Schulbereich unbesetzt. Auch im Bereich der Finanzverwaltung seien viele Stellen frei, sagte Stefan Zimkeit der NRZ. Flexible Arbeitszeiten, zeitgemäße Regeln für Homeoffice, eine höhere Einstiegsbesoldung: Der öffentliche Dienst müsse attraktiver werden, um dringend notwendiges Personal rekrutieren zu können, forderte der SPD-Finanzexperte.
„Doch die Spitzengespräche zwischen der Landesregierung und den Gewerkschaften zur Attraktivitätssteigerung im Öffentlichen Dienst – die seit über einem Jahr laufen – verheißen nichts Gutes. Es ist an der Zeit, dass sich Ministerpräsident Laschet an den Gesprächen beteiligt und es zur Chefsache erklärt. Denn eine Verbesserung für die Beschäftigten ist derzeit in weiter Ferne“, so Zimkeit. Er kündigte an, dass die SPD konkrete, mit den Gewerkschaften abgestimmte Vorschläge erarbeiten werden, um die Stellenbesetzung zu verbessern. „Denn es reicht nicht aus, nur zusätzliche Stellen zu schaffen – hierfür brauchen wir echtes Personal. Unbesetzte Stellen geben kein Unterricht und genehmigen auch keine Bauvorhaben.“
Kritik übt Stefan Zimkeit an Zusatzausgaben, die im Jahr 2020 beim Personal des Ministerpräsidenten entstanden sind. „Während das Schulministerium wegen unbesetzter Stellen 260 Millionen Euro nicht verausgabt, gibt Armin Laschet in seiner Staatskanzlei 1,3 Millionen mehr aus als geplant“, sagte Zimkeit dem Kölner Stadt-Anzeiger. Dies sei „eine völlig falsche Prioritätensetzung“.