Besuch in der jüdischen Gemeinde

Die Pandemie sei eine große Herausforderung für das Gemeindeleben, erfuhr der Abgeordnete Stefan Zimkeit bei einem Besuch in der jüdischen Gemeinde Duisburg-Mülheim-Oberhausen. Neben den zeitweise nur eingeschränkt stattfindenden Gottesdiensten seien davon ganz besonders die Kinder betroffen, berichteten der Gemeindevorsitzende Dmitrij Yegudin und Geschäftsführer Alexander Drehmann.

Stefan Zimkeit MdL, Alexander Drehmann und Dmitrij Yegudin.

In der Gemeinde-Kita hätten sich die Spielregeln manchmal von Tag zu Tag verändert. Drehmann kritisierte, dass in der Zeit der Notbetreuung die Mitarbeiterinnen vergessen worden seien. „Die Probleme sind vom Land auf die Kitas und die Eltern verlagert worden.“

Stefan Zimkeit bestätigte, dass es ähnliche Berichte auch aus den Kitas anderer Träger gebe. „Ich hätte mir gewünscht, dass die Landesregierung bei den notwendigen Maßnahmen zur Coronabekämpfung mehr an die Interessen der Kinder gedacht hätte.“

Auch die antisemitischen Ausschreitungen, die es im Zuge der Hamas-Raketenangriffe auf Israel gab, wurden von Drehmann, Yegudin und Zimkeit einhellig verurteilt. Bei Vorfällen wie in Gelsenkirchen müsse die Polizei hart durchgreifen, war man sich einig.

Dass die jüdische Gemeinde ihr Wohnungsbauprojekt nahe der Duisburg-Oberhausener Grenze in Neumühl in vier Monaten fertigstellen wird, sei eine gute Nachricht, sagte Zimkeit. 41 Wohnungen entstehen dort, davon sind 37 sozial gefördert. Yegudin und Drehmann berichteten, dass die mit der Pandemie einhergehenden Verzögerungen und Preissteigerungen den Bau erschwert hätten. Trotzdem wolle man jetzt das nächste Projekt angehen, zu dem nicht nur 100 Wohnungen gehören sollen, sondern insbesondere auch eine Tagespflege für die oft sehr alten Bewohnerinnen und Bewohner. Stefan Zimkeit begrüßte das Engagement der jüdischen Gemeinde beim Wohnungsbau und er unterstützt Überlegungen, auch in Oberhausen tätig zu werden. „Wir brauchen gute Wohnungen und bezahlbare Mieten. Das Land und der Bund müssen sich da in größerem Maße als bisher finanziell einbringen“, forderte der Landtagsabgeordnete.