Osterfeld braucht ein neues Jugendhaus, war sich ein Fachleutetreffen in der Gesamtschule Osterfeld (GSO) einig, zu dem der Abgeordnete Stefan Zimkeit eingeladen hatte. Noch sei die Entscheidung, dass Osterfeld in das Programm ,Soziale Stadt‘ aufgenommen wird, nicht verkündet.
„Aber sobald dies geschehen ist, werde ich in Düsseldorf nachdrücklich für ein Jugendzentrum als Bestandteil des Programms werben“, sagte Zimkeit, der sowohl dem Jugend- als auch dem Finanzausschuss des Landtags angehört. Thomas Krey, Vorsitzender des Oberhausener Jugendhilfeausschusses, forderte insgesamt eine größere Beteiligung des Landes an der Jugendarbeit. „Wenn wir die gute Qualität erhalten wollen, braucht eine Ruhrgebietsstadt wie Oberhausen ein besondere Förderung“, so Krey.GSO-Schulleiter Carsten Kühn hält es für eine „absolute Bereicherung“, wenn ein neues Jugendzentrum an der Gesamtschule entstünde. „Das ist ein Standort, an dem sich Kinder und Jugendliche eh aufhalten.“ Er sprach sich für eine enge Zusammenarbeit von Schule und Jugendarbeit aus. Hennes Rother (evangelische Jugend) stimmte ihm zu: „Die Einrichtung wird hier rappelvoll sein. Sie könnte ein Magnet für die sein, die zurzeit noch am Osterfelder Markt abhängen.“
Die Falken-Vorsitzende Daniela Lawatsch gab zu bedenken, dass ein Jugendzentrum neben einer Schule ein geschützter Raum sein müsse, wo es keine Noten gibt. „Es muss auch optisch eine klare Trennung der Räumlichkeiten geben.“ Auch Uli Klein (Die Kurbel) sprach sich für eine Kooperation aus, denn „Schule ist längst nicht mehr so ablehnungsbesetzt“.
Bezirksbürgermeister Thomas Krey begrüßte die Idee eines Jugendhauses an der GSO. Er hält nichts davon, eine solche Einrichtung noch näher an die Osterfelder Innenstadt heranzurücken, wo die Akzeptanz eher geringer wäre.
Eine gute Jugendarbeit ist aus Sicht des Abgeordneten Zimkeit wichtiger Bestandteil einer vorsorgenden Politik. Deswegen habe die rot-grüne Landtagskoalition die Mittel für die Kinder- und Jugendarbeit um 25 Prozent aufgestockt. „Kann Jugendarbeit einen Beitrag dazu leisten, teure Jugendhilfefälle im Vorhinein zu vermeiden?“, fragte Stefan Zimkeit die Fachleute.
„Ja klar“, antwortete Claudia Lawatsch. „Bei ganz vielen Jugendlichen sieht man eine tolle Entwicklung in Richtung Sozialverhalten“, beschrieb sie wichtige Hilfen beim Berufseinstieg. Auch Thomas Krey, der selbst viele Jahre bei den Falken aktiv war, kann Personen benennen, die sonst in irgendeiner Sozialstatistik stünden. „Die Dunkelziffer unseres Erfolges ist sogar noch viel größer.“