Kindergarten-Schließungen wegen Personalmangel

117 Kindergärten im Kreis Wesel und 44 in Oberhausen mussten seit Jahresbeginn 579-mal aufgrund von Personalmangel die Betreuungszeiten reduzieren, Angebote einschränken oder Gruppen schließen. In Oberhausen sei es in 23 Fällen sogar vorgekommen, dass eine Kita komplett geschlossen hat, hat NRW-Familienministerium auf eine Anfrage der SPD mitgeteilt.

Die SPD-Landtagsfraktion übt daher scharfe Kritik an Familienministerin Josefine Paul von den Grünen. „Es darf nicht sein, dass die Ministerin hier tatenlos zuschaut“, sagt der Landtagsabgeordnete Stefan Zimkeit. „Die Landesregierung muss im Interesse der Kinder, ihrer Eltern sowie der Erzieherinnen und Erzieher dafür sorgen, dass die Kindergärten ausreichend finanziert sind. Das ist leider seit Jahren nicht mehr der Fall“, meint der SPD-Finanzexperte.

In vielen anderen Kreisen und Städten in Nordrhein-Westfalen ist die Lage ähnlich. Landesweit mussten seit Jahresbeginn von den über 10.000 Kindertageseinrichtungen etwa 4000 Personalunterdeckungen und die entsprechenden Folgen nach Düsseldorf melden. „Hier gibt es offensichtlich ein grundsätzliches Problem, denn viele Trägerverbände können die steigenden Personalkosten nicht mehr auffangen“, sagt Zimkeit. „Außerdem hat es die Familienministerin verpasst, dafür zu sorgen, dass ausreichend Erzieherinnen und Erzieher ausgebildet werden.“ Stefan Zimkeit fordert daher mehr Unterstützung der Landesregierung sowie eine Reform des Kinderbildungsgesetzes, mit dem die Finanzierung der Kitas neu geregelt wird.