Drei Tage lang nahm Megan Tabea Wagner den Platz des SPD-Politikers Stefan Zimkeit im Düsseldorfer Landtag ein. „Ich habe viel mehr gelernt, als mir jeder Lehrer im Unterricht hat beibringen können“, zeigte sich die gerade 17 Jahre alt gewordene Schülerin vom Jugend-Landtag begeistert. Wagner hat die Sterkrader Friedrich-Ebert-Realschule besucht und wechselt jetzt in die Oberstufe der Heinrich-Böll-Gesamtschule.
Ein wichtiges Thema sei die Schulpolitik gewesen, erzählt Megan Wagner. „Es war schon sehr schwierig, sich in der eigenen Partei auf eine Meinung zu verständigen“, berichtete sie von spannenden und teilweise hektischen Debatten. Sie vertrat Zimkeit sowohl im Parlamentsplenum als auch in den vorbereitenden Sitzungen der SPD-Fraktion. „Ein Sozialarbeiter pro Schule“ war die zentrale Forderung, mit der die Jugend-Landtags-SPD in die Beratungen ging und letztlich eine Parlamentsmehrheit fand. Darüber hätten sie lange mit der CDU verhandeln müssen, die unbedingt verpflichtenden Praktikumstage für Schüler habe durchsetzen wollen, so Wagner. „Praktika haben wir ja eigentlich schon“, fand die Oberhausener Nachwuchsparlamentarierin diese Forderung überflüssig. Doch um einen Kompromiss zu ermöglichen, hätten SPD und CDU sich auf eine gemeinsame Haltung verständigt.
„Die Beschlüsse des Jugend-Landtages werden jetzt in einem normalen parlamentarischen Verfahren von uns beraten“, sagt der Abgeordnete Stefan Zimkeit. „Die Forderung nach mehr Schulsozialarbeitern unterstütze ich.“ Zimkeit, schulpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion, setzt sich aktuell dafür ein, die Schulsozialarbeit als erster an den Grundschulen in Oberhausen auszubauen.
Megan Wagner hat auch eine richtige Parlamentsrede gehalten. „Ich habe in der aktuellen Stunde zur Loveparade geredet.“ Sie wandte sich dabei gegen vorschnelle Schuldzuweisungen, forderte aber die Übernahmen von Verantwortung und möchte erreichen, dass daraus Konsequenzen gezogen werden. „Bis vier Uhr morgens haben wir diskutiert und an unseren Reden geschrieben. Und um acht Uhr ging es dann weiter im Landtag“, blickt die Schülerin auf ereignisreiche drei Tage in der Landeshauptstadt zurück.