Oberhausen steht auf: Tausende auf dem Friedensplatz

Mindestens 5000 Menschen, so die Polizeiangaben, kamen auf den Friedensplatz, um unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt!“ gegen die AfD zu demonstrieren. Nagihan Erdas, Vorsitzende des Integrationsrates, war eine der Rednerinnen, und sie sorgte für viel Beifall, als sie warnend auf die Verbindungen der AfD mit faschistischen Gruppen, Reichsbürgern, NPD-Anhängern und gewaltbereiten Rassisten hinwies.

Nagihan Erdas

Die Integrationsrats-Vorsitzende Nagihan Erdas warnt vor einer erstarkten AfD.

Erdas sagte, dass rassistische und antisemitische Parolen den inhaltlichen Kern der AfD bilden, die sich immer mehr radikalisiert habe. „Spätestens jetzt müssen wir feststellen, dass es der AfD um einen anderen Staat, um eine andere Gesellschaft geht. Wegschauen und Weghören geht nicht mehr“, unterstrich Nagihan Erdas, die auch dem Vorstand der Oberhausener SPD angehört.

Demonstration

OB Daniel Schranz, Ministerpräsident Hendrik Wüst und Stefan Zimkeit MdL.

Für den DGB-Vorsitzenden Michael Schneider steht AfD für „Abgrund für Deutschland“. Dirk Paasch, Vertreter des Bündnisses „Runder Tisch gegen rechts“, bezeichnete die in großen Teilen rechtsextreme Partei als „Vorreiter der Verrohung“, die eine massive Gefahr für die Gesellschaft darstellt. Auch Vertreter der Wohlfahrtsverbände und der Kirchen unterstützten die Demonstration. „Wir werden siegen“, machte der evangelische Superintendent Joachim Deterding den Tausenden auf dem Friedensplatz Mut.

Theater Oberhausen

Anna Polke, Jens Schnarre, David Lau, Franziska Roth, Ronja Oppelt: Schauspielende für Demokratie und Vielfalt.

„Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch“, trug die Schauspielerin Anna Polke ein Zitat von Bertolt Brecht vor. Das Theater Oberhausen war mit einem Team auf die Bühne gekommen, hatte Texte unter anderem auch von Erich Kästner dabei und las zudem aus dem Grundgesetz vor.
Begonnen wurde die Kundgebung mit einer Rede von Oberbürgermeister Daniel Schranz. „Oberhausen steht auf gegen die Spaltung unserer Gesellschaft“, sagte er. Auch Ministerpräsident Hendrik Wüst, der die AfD zuvor als „brandgefährliche Nazi-Partei“ bezeichnet hat, war auf den Oberhausener Friedensplatz gekommen.