Walter-Borjans sprach in Dinslaken über Steuerhinterziehung

„Den über 50 Gästen wurde an diesem Abend keine typische Lesung geboten“, berichtet die Dinslakener NRZ. Nur einmal habe Norbert Walter-Borjans aus seinem Buch „Steuern – der große Bluff“ gelesen.

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Ansonsten sei es ein Gespräch zwischen Stefan Zimkeit und dem Autor gewesen. „Über das Buch, über die Erfahrungen, die Walter-Borjans als Finanzminister gesammelt hat. Und natürlich über Steuern. Ein Thema, das alles andere als trocken und voller Theorie ist“, notiert die NRZ.

Bücher mit Widmung.

Nach der Diskussionsveranstaltung im Oberhausener Gdanska hatte Stefan Zimkeit den Ex-Finanzminister auch nach Dinslaken eingeladen, wo er im überfüllten Saal des City Hotels erzählte, wie er sei Buch geschrieben hat. „Ich habe etwas von Johannes Rau gelernt: es so zu machen, wie man auch redet“, erinnerte Walter-Borjans an den damaligen Ministerpräsidenten, als dessen Pressesprecher er viele Texte verfasst hat. „Keinen verklausulierten Ton, mit den man den Menschen nicht erreicht. Ich schreibe, wie mir der Schnabel gewachsen ist.“

Bekannt wurde Walter-Borjans durch seine Ankäufe von CDs mit Daten von Steuerhinterziehern. Noch heute bekäme er gelegentlich eine CD geschenkt, erzählte er. „Oft hat sich immer jemand die Mühe gemacht, da noch ein weißes Kreuz auf roter Farbe draufzumachen“, so Walter-Borjans. „Es ist eine Frage von Anstand und Nicht-Anstand“, wandte er sich dagegen, Steuerkriminialität als „Sünde“ zu bagatellisieren.

Es dürfe nicht sein, dass sich ein Teil der Gesellschaft leisten könne, sich der Mitfinanzierung des Gemeinwesens zu entziehen, waren sich Walter-Borjans und Zimkeit einig. Stefan Zimkeit erinnerte daran, dass ein nicht unerheblicher Teil der Steuern in den Städten landet. Die Lebensqualität vor Ort hänge davon ab, dass genug Geld da ist, forderte Dinslakens SPD-Abgeordneter die schwarz-gelbe Landesregierung auf, den Kampf gegen die Steuerhinterziehung konsequenter zu führen.

Walter-Borjans im Gdanska →