Zuspruch für „Kibiz“-Pläne der SPD

Die geplante Reform des Kinderbildungsgesetzes (Kibiz) stößt auf einhellige Zustimmung der Betroffenen aus den Kitas in Dinslaken und Oberhausen. Die SPD-Landtagsabgeordneten Stefan Zimkeit und Wolfgang Große Brömer konnten bei einer Informationsveranstaltung im Schmachtendorfer Gemeindezentrum zahlreiche Interessierte aus den Kindergärten, den Trägerverbänden, der Gewerkschaft und den Stadtverwaltungen begrüßen. „Wir möchten nicht über Köpfe der Betroffenen hinweg entscheiden“, erläuterte Große Brömer einleitend den Hintergrund der Veranstaltung.

Bei einer ersten Info-Veranstaltung im November letzten Jahres gab es lautstarke Kritik an dem noch von der Vorgängerregierung beschlossene „Kibiz“. Stefan Zimkeit stellte ein Sofortprogramm vor, mit dem auf diese Kritik reagiert wird und das bereits ab dem im August beginnenden Kindergartenjahr gelten soll. „Damit wollen wir die größten Probleme, die mit dem ‚Kibiz‘ verbunden sind, angehen“, sagte das SPD-Mitglied im Landtagsausschuss für Familien, Kinder und Jugend. „Eine umfassende Gesetzesrevision werden wir erst 2012 oder 2013 umsetzten“, wies Zimkeit auf die komplizierte Materie und den großen Gesprächsbedarf mit den Betroffenen, Trägern und Kommunen hin.

242 Millionen Euro zusätzlich möchte die Landesregierung in diesem Jahr in die Kindergärten investieren. Auf besonders positive Resonanz stieß Zimkeits Ankündigung, mit einem Teil dieses Geldes zusätzliche Kinderpflegerinnen für die Unter-Dreijährigen-Betreuung einzustellen. „Damit wollen wir die Erzieherinnen und Erzieher bei ihrer pädagogischen Arbeit entlasten.“ Anregungen aus dem Publikum, auch für hauswirtschaftliche Tätigkeiten so genannte Ergänzungskräfte zu beschäftigen, begrüßte Zimkeit und versprach, dies in die Beratungen für die Generalrevision des Gesetzes einzubringen. Immer mehr Kinder blieben über Mittag in der Kita und bräuchten ein Essensangebot, erfuhren die beiden Landtagsabgeordneten.

1000 Stellen für Praktikantinnen, zusätzliche Finanzpauschalen für Kitas und Familienzentren, zusätzliches Geld für die Integration von Behinderten und Bürokratieabbau zählen ebenfalls zu den geplanten Sofortmaßnahmen. „Außerdem soll ab dem Sommer das letzte Kindergartenjahr beitragsfrei sein. Damit wollen wir die Familien entlasten, denn die Bildungsfinanzierung ist eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft“, ist Stefan Zimkeit überzeugt.

„Das Sofortprogramm spiegelt die Kritik wieder, die in den Einrichtungen geäußert wurde“, hieß es auf der Informationsveranstaltung. Wolfgang Große Brömer bezeichnete die Anregungen aus der Praxis der Dinslakener und Oberhausener Kitas als sehr wichtige Ergänzung zu den Landtagsanhörungen, „bei denen die Dachverbände und Funktionäre zu Worte kommen“.

NRZ Dinslaken: SPD-Pläne für Kibiz-Änderung finden Zuspruch