Horst Vöge: Pandemie sozial gerecht bekämpfen

Der VdK-Landesvorsitzende Horst Vöge und der Abgeordnete Stefan Zimkeit kritisieren die schleppende Impfterminvergabe in NRW. „Mit so großen Schwierigkeiten haben wir nicht gerechnet“, sagte Vöge in einem Videogespräch mit Zimkeit.

„Die Wartezeiten sind groß, man kommt gar nicht rein oder die Termine sind schon ausgebucht.“ Der Dinslakener Vöge wies auch auf die schwierige Erreichbarkeit des zentralen Impfzentrums im Kreis Wesel für über 80-Jährige hin. Stefan Zimkeit unterstrich seine Forderung, dass das Land die Taxikosten für ältere Menschen übernimmt.

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Horst Vöge, Vorsitzender des Sozialverbands VdK NRW.

Horst Vöge sprach sich für mehr Flexibilität bei der Impfkampagne aus und bedauerte es, dass das Land NRW einen eher „vormundschaftlichen“ Weg wähle. Der VdK dränge darauf, schnellstmöglich auch die Hausärzte, die einen großen Vertrauensvorschuss besäßen, in die Impfungen einzubinden. „Leider lehnt die Landesregierung das bislang ab.“

Stefan Zimkeit fordert Hilfen für Geringverdiener in der Coronakrise. „Notwendig ist ein Zuschlag auf die Grundsicherung und ein Mindestkurzarbeitergeld, so wie es auch der DGB fordert.“ Horst Vöge stimmte Zimkeit zu und möchte erreichen, dass die Kosten der Coronakrise gerecht verteilt werden. „Die oberen zehn Prozent müssen einen höheren Beitrag leisten.“

Beide waren sich einig, dass schon jetzt auch die Zeit nach der Pandemie in den Blick genommen werden muss. Dazu werde die SPD ein Programm für den sozialen und wirtschaftlichen Neustart von NRW auf den Weg bringen, so Zimkeit. „Dieses umfasst insbesondere Hilfen für Kinder und Jugendliche, deren Bildungschancen sich durch die Krise verschlechtern, und eine stärkere Unterstützung für besonders betroffene Branchen wie Gastronomie, Veranstalter und Schausteller.“ Horst Vöge regte an, auch ehrenamtliche getragene Vereine und Verbände beim Neubeginn ihrer Arbeit nach der Krise gezielt zu unterstützen.