Jugendlandtag

Oberhausener Schülerinnen: Abgeordnete für drei Tage

Drei Oberhausener Schülerinnen gehörten drei Tage lang dem Landtag in Düsseldorf an und nahmen dabei auf den Stühlen der örtlichen Landtagsabgeordneten Platz. Charleen Kalamarz (18) übernahm die Rolle von Stefan Zimkeit, Ilaria Imparato (17) vertrat Sonja Bongers, und Nadine Pawlinsky (18) nahm den Sitz von Frederick Cordes ein.

Frederick Cordes, Ilaria Imparato, Nadine Pawlinsky, Stefan Zimkeit, Charleen Kalamarz und Sonja Bongers.

Frederick Cordes, Ilaria Imparato, Nadine Pawlinsky, Stefan Zimkeit, Charleen Kalamarz und Sonja Bongers.

„Es war eine unglaublich spannende Erfahrung, bei der ich viel über den politischen Alltag gelernt habe“, sagte Charleen Kalamarz bei einem anschließenden Treffen mit Bongers, Cordes und Zimkeit. Kalamarz besucht genauso wie Imparato und Pawlinsky die Mülheimer Willy-Brandt-Gesamtschule. „Man hat ja sonst nur eine grobe Vorstellung, wie zum Beispiel so eine Fraktionssitzung abläuft. Wenn man dann plötzlich selbst mal an einer teilnimmt und für seine Sache argumentieren muss, merkt man, wie anstrengend das ist, aber auch, wie viel Spaß es macht“, betonte Charleen Kalamarz.

Insgesamt nahmen 190 Jugendliche im Alter von 16 und 20 Jahren am diesjährigen Jugendlandtag teil. In den Fraktions-, Ausschuss- und Plenarsitzungen standen vor allem die Themen „Mentale Gesundheit“ und „Finanzbildung in der Schule“ im Mittelpunkt der Debatten.

Ilaria Imparato meinte, dass der Jugendlandtag eine gute Möglichkeit sei, einmal auszuprobieren, sich für die richtige Sache einzusetzen. „Ich fand die Teilnahme am Jugendlandtag wichtig, weil so auch mal Themen diskutiert werden, die bei den sonstigen Debatten im Landtag vielleicht keine so große Rolle spielen“, berichtete Nadine Pawlinsky. „Gerade die Frage von mentaler Gesundheit beschäftigt total viele Menschen in meinem Umfeld, und durch den Jugendlandtag hatten wir die Möglichkeit, das Thema auch mal auf der großen politischen Bühne auf die Agenda zu setzen.“

Die angesprochenen Oberhausener Abgeordneten zeigten sich begeistert vom Einsatz ihrer Vertretungen. „Ich fand es beeindruckend, mit wie viel Leidenschaft und Klarheit die Teilnehmerinnen für ihre Anliegen gestritten haben“, erklärte Stefan Zimkeit. „Von der Energie können wir uns als Abgeordnete manchmal noch eine Scheibe abschneiden.“

Sonja Bongers hob hervor, dass der Jugendlandtag jungen Menschen die Möglichkeit gebe, ihre Perspektiven in die politische Arbeit einzubringen. „Das ist nicht nur für die Teilnehmerinnen eine wertvolle Erfahrung, sondern auch für uns eine wichtige Rückmeldung.“
Frederick Cordes beklagte, dass zu oft über junge Menschen und deren vermeintliche Politikverdrossenheit gesprochen werde. „Im Rahmen des Jugendlandtags kommen diese selbst zu Wort und machen deutlich: Verdrossen ist da niemand, sondern sie wollen gehört und ernst genommen werden. Das muss uns Auftrag sein.“

Die Ergebnisse des Jugendlandtags werden nun in den zuständigen Fachausschüssen im Landtag NRW weiter diskutiert. Wer daran interessiert ist, ebenfalls einmal für mehrere Tage in die parlamentarische Rolle zu schlüpfen, hat dazu in diesem Jahr wieder die Gelegenheit. Dann findet der Jugendlandtag vom 13. bis zum 15. November 2025 statt. Bewerbungen können an Stefan Zimkeit gerichtet werden.

Fotos: Landtag/Schälte und Büro Cordes

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