Der Landtagsabgeordnete Stefan Zimkeit hält an seiner Forderung fest, die Walsumbahn möglichst schnell zu reaktivieren. „Die Behauptung des VRR-Vorstands, ich hätte irgendetwas falsch dargestellt, weise ich zurück.“
Fakt sei, dass die Machbarkeitsstudie Stand November 2021 eine Wirtschaftlichkeitsberechnung auf der Basis von längst überholten Baukosten vorgenommen hat. „Das hat der VRR selbst eingestanden und die Kostensteigerungen sind vom Gutachter erst im Nachhinein berechnet worden.“ Im aktuellen Sachstandsbericht schreibe der VRR jetzt selbst von „erheblichen Risiken“, die sich aus den bis zu 48 Millionen Euro höheren Investitionskosten ergeben.
Zimkeits Befürchtung ist, dass es wegen der überholten Nutzen-Kosten-Berechnungen zu Verzögerungen bei der Reaktivierung der auch durch Buschhausen und Eppinghoven führenden Strecke kommt. „Ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen“, sagt Zimkeit. Doch da der VRR-Vorstand Verzögerungen nicht ausschließt und lediglich zusichert, dass es zu keinem „signifikanten“ Zeitverzug kommt, bleibt Stefan Zimkeit skeptisch. „Die Erfahrung zeigt, dass Bahnprojekte oft viel länger dauern als gedacht“, sagt er auch mit Blick auf den Ausbau der Betuwe-Linie.
Stefan Zimkeit, der kein eigenes Auto besitzt, ist regelmäßig mit der Bahn zwischen Dinslaken, Oberhausen und Düsseldorf unterwegs. „Daher weiß ich sehr genau, wie wichtig ein rascher Bahnausbau ist“, sagt er.
„Wenn durch meine Darstellung der Eindruck entstanden ist, ich wolle die Arbeit vieler VRR-Mitarbeitenden diskreditieren, bitte ich um Entschuldigung. Das war nicht meine Absicht.“ Stefan Zimkeit räumt ein, dass er bei seiner Kritik an den VRR-Gremien versäumt habe, auch auf die Verantwortung der Landesregierung hinzuweisen. „Es ist richtig, dass auch das NRW-Verkehrsministerium viel zu lange an einer so genannten Verfahrensanleitung für die standardisierte Bewertung festgehalten hat, die von längst überholten Baukosten ausgeht.“ Zimkeit möchte, dass eine neue Landesregierung beim Ausbau der Bahn „Druck macht“. Denn ohne eine Verkehrswende würde die Abkehr von fossilen Energien nicht gelingen, ist der Abgeordnete überzeugt.