Die beiden direkt gewählten Oberhausener Landtagsabgeordneten begrüßen die Bereitschaft von Thorsten Berg, als Oberbürgermeister kandidieren zu wollen und freuen sich über dessen Engagement für Oberhausen. Thorsten Berg verfüge über eine fachlich große Expertise, stellen Sonja Bongers und Stefan Zimkeit fest.
„In diesem Jahr ist vieles anders“, sagt Thorsten Berg, wenn er auf die Oberbürgermeisterwahl im September blickt. Denn die Coronakrise werde alles überdecken, weiß der designierte Kandidat für das Amt an der Spitze der Stadt. „In den kommenden Monaten geht es um die elementaren Dinge“, sagt Berg, „um Arbeitsplätze und wirtschaftliche Entwicklung, um Finanzen und sozialen Zusammenhalt“. Er geht davon aus, dass die Bürgerinnen und Bürger denjenigen wählen werden, dem sie am ehesten zutrauen, „den Karren wieder flott zu machen, ohne dass unsere Stadtgesellschaft auseinanderbricht“.
Zwar gehört Berg der SPD bereits seit gut zehn Jahren an, stand aber nie in den vorderen Reihen der Oberhausener Kommunalpolitik. Er hält dies eher für einen Vorteil, „denn die Menschen wünschen sich gerade heute mehr Seiteneinsteiger in der Politik“. Als Sparkassenbetriebswirt bringt er Führungserfahrung aus der Wirtschaft mit.
Für Thorsten Berg ist klar, dass im Rathaus die Wirtschaftspolitik „Chefsache“ werden muss. „Sie muss aus ihrem Nischendasein heraus und endlich den Stellenwert bekommen, den sie braucht, um die Krise zu überwinden.“ Berg schlägt dafür einen Drei-Punkte-Plan vor. Neben einem kommunalen Konjunkturprogramm für Mittelstand und Handwerk und der Schaffung eines Altschuldenfonds durch Bund und Land gehört dazu ein „Come-Back-Programm“. Denn niemand dürfe ins Bodenlose fallen.
Freizeit, Tourismus, Event und Gastronomie seien für Oberhausen ein „Leitmarkt“, und der sei von der Krise ganz besonders betroffen. „Frei nach Gerburg Jahnke müssen wir feststellen, dass alles was die Krise nicht überlebt, nicht mehr wiederkommen wird.“ Deshalb fordert Thorsten Berg ein umfangreiches Sonderprogramm: Dieses reicht von einem Zwei-Millionen-Paket als Umsatzausgleich über Hilfen für Hotels, großzügige Außengastronomie-Genehmigungen bis hin zur Unterstützung bei Hygienekonzepten für Veranstaltungen.
Unverzeihlich ist aus Bergs Sicht, dass die Oberhausener Wirtschafts- und Tourismusförderung (OWT) zu schwach besetzt ist. „Die OWT wird dringend gebraucht, um ein umfassendes Beratungsangebot zur Unterstützung der örtlichen Wirtschaft zu übernehmen.“
Unverzichtbarer Bestandteil des „Come-Back-Programms“ sei es, das soziale Netz in Oberhausen zu sichern. Denn der SPD-Bürgermeisterkandidat befürchtet einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Die Menschen müssen aufgefangen und umgehend wieder in Arbeit gebracht werden. Berg fordert gezielte Maßnahmen, um Langzeitarbeitslosigkeit zu verhindern, und Qualifizierungen für neue digitale Angebote.
Große Sorgen macht sich Thorsten Berg um die Innenstädte von Alt-Oberhausen, Sterkrade und Osterfeld. „Dort stehen viele Einrichtungen, Einzelhändler und Gastronomen vor dem wirtschaftlichen Aus.“ Mehr denn je bräuchten die Innenstädte eine „Revitalisierung“, denn ansonsten drohe ein massiver Verlust an Lebensqualität. Berg möchte deshalb nicht nur für Konzepte gegen den Leerstand, sondern auch für mehr Sicherheitspräsenz und eine Stärkung kultureller und kreativer Aktivitäten sorgen.
Thorsten Berg prognostiziert, dass sich Wirtschaft und Arbeitsmarkt ohne weitere stützende Maßnahmen von der historisch beispiellosen Vollbremsung nicht so schnell erholen werden. „Wie kommen wir so schnell und so sicher wie möglich in unser gewohntes Leben zurück, ohne dass Menschen und wichtige Einrichtungen dabei auf der Strecke bleiben?“ Die Antwort darauf sei eine „Paradeaufgabe für die Sozialdemokratie“, findet Berg. Er ist bereit, diese Herausforderung anzunehmen.